Aber einen
richtige Plan hatte ich eigentlich nicht. Glücklicherweise
bekam ich ein Angebot einer Schülerband, die eine
Sängerin brauchten. So probten wir und probten und
probten, bis wir endlich auf einem Schulhof vor 40 Leuten
spielten. Das war schon was - ich, singend auf einem Schulhof
- das schien mir dann doch etwas interessanter, als Kassiererin
zu werden. Also sollte es nach Empfehlung meiner Eltern
und Gesangslehrerin dann doch ein Gesangsstudium werden.
Meinen Eltern fiel ein Stein, so schwer wie eine Registrierkasse
vom Herzen - danke, dass ihr nie Druck gemacht habt. Und
so sang ich mich in Papis Studio für meine Aufnahmeprüfung
ein. Ein Tonmeister nahm das heimlich auf und der Rest
ist die Geschichte vom "Spielverderber". Ich
studierte und wurde so ganz "nebenbei" ein Star.
Was ich in dieser Zeit erlebte, passt in ein Buch, aber
in kein CD-Booklet. Es folgten viele Jahre einer tollen
Zusammenarbeit mit meinem Vater, Arndt Bause - ein begnadeter
Komponist, einer der erfolgreichsten der ehemaligen DDR
- und dem Texter Wolfgang "Pelle" Brandenstein,
der ihm in Erfolg und Können in nichts nachstand.
Vati, der verrückte Komponist, Pelle, der ruhige
Dichter und Denker und ich zwischen den beiden als durchgeknallter
Teenager. Es war eine aufrengende Zeit und viel zu schnell
vorbei. Die Wende - keine schwarzen Löcher bei uns.
Dennoch eine Art Orientierungslosigkeit und voller Hoffnung
auf das Wissen der anderen "da drüben".
Bis 1993 arbeiteten mein Vater und ich zusammen - aus
vielerlei Gründen wurde es keine erfolgreiche Zusammenarbeit
mehr. Da viele Firmen mit eigenen Autorenteams arbeiten,
stellte sich nur noch die Frage, mit Inka und neuem Team
oder ohne Inka. Mein Vater ließ mich gehen. Es war
ein Schmerz, der uns alle bis zum Schluss begleitete.
Seitdem zieht sich durch meine musikalische Entwicklung
ein roter Faden, der des Suchens nach einem neuen Team,
welches mir annähernd das bieten konnte, was ich
gewohnt war: "Songs, die nur für mich allein
geschrieben werden - aus Zuneigung, Respekt und Liebe
zu mir. Und so ist dieses Album voller Lieder, an denen
ich hänge. Das habe ich von meinem Vater gelernt
- die Spreu vom Weizen zu trennen. Und dieses Album ist
abwechslungsreich. Einerseits durch die enorme Entwicklung,
die ich hinter mir habe: vom 16-jährigen Mädchen
bis hin zu einer Frau, die viel in ihrem Leben erlebt
hat. Andererseits durch die unterschiedlichen Autoren
und Produzenten, die nur ein Zeichen dafür sind,
wie sehr ich mein ganzes Leben wohl auf der Suche sein
werde - nach meinen Autoren. Inzwischen steht die eine
Hälfte des Teams. Heute texte ich meine Lieder hauptsächlich
selbst und gemeinsam mit meinem Glücksfall - meiner
Managerin Ingrid Reith. Mit ihr arbeit ich mittlerweile
zwölf Jahre zusammen. Sie hat an mich geglaubt, als
es kaum einer mehr tat. All ihr Wissen und ihre Energie
(manchmal auch ihre letzten Nerven) hat sie in mich gesteckt.
Ohne Sie würde es dieses "Best-Of"-Album
in dieser Form nicht geben. Sie hat Mitte der 90er Jahre
dafür gesorgt, dass ich weiter mache - nicht aufgebe.
Nur mein Traumkomponist lässt noch auf sich warten.
Vielleicht sollte ich einfach die Folien von den Geräten
meines Vaters ziehen und versuchen, ob er mir eine Notenfolge
aus dem Himmel sendet. Noch einfacher ist es, in seinen
Hunderten von Titeln zu stöbern, die noch keiner
kennt und sie zu singen - für euch da draußen.
- Danke für eure Treue INKA
Titel: Spielverderber, Schieb ab!, Ist das Liebe,
Es ist Sommer, Tränen, Schritte, Aber Du, Tränen
siehst du nicht, Frei, Vorbei, Blonde Hexen, Sternenpaar,
Ich will nur dich, Florian, Sei Happy, Mein Herz bleibt
bei dir, Segel in der Nacht, Ferner Mond, Grasgrüner
Tag, Sommerzeit
Veröffentlichung: September 2007
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